von Joana Silva, Produktmanagerin/UX-Designerin, Enfocus

Originalartikel erschienen unter: Understanding how to eradicate graphic file errors before printing

 

Photographer: Erik Mclean | Source: Unsplash

 

Dateifehler sind die größten Workflow-Hemmnisse in der Druckindustrie. Das war schon immer so und wird auch so bleiben. Eine Datei mit fehlerhaftem Inhalt kann druckfähig sein und wird manchmal auch an den Kunden ausgeliefert. Aber die wahre Achillesferse der Druckproduktion ist eine Datei, die selbst fehlerhaft ist. Eigentlich sollte es klar sein, dass die möglichst frühzeitige Korrektur von Dateifehlern die beste Praxis ist. Das Validieren und Reparieren von Auftragsdateien bei der Übernahme verhindert, dass bei jedem Prozess, den der Auftrag durchläuft, Zeit und Geld verschwendet werden.

 

Die Bedeutung des Preflight

Jede Druckerei hat mit Dateiproblemen zu tun, die jedem Drucker gelegentlich Kopfschmerzen bereiten. Deshalb macht die Druckvorstufe einen Preflight. Ein qualifiziertes, effizientes Prepress-Team mit den richtigen Werkzeugen kann nachgelagerte Dateiprobleme absolut verhindern und die Druckmaschinen am Laufen halten. Es besteht jedoch immer noch die Möglichkeit, dass Dateifehler bei der Datenannahme zu unnötigen Verzögerungen führen. Es ist auch möglich, dass spontane Korrekturen in der Druckvorstufe zu Überraschungen im Druck führen können. Also lieber: „Zweimal messen und nur einmal schneiden“.

Digitaldrucker werden vielleicht nicht zugeben wollen, dass sie eine entspanntere Einstellung zum Preflight haben. Moderne RIPs sind nachsichtiger und das Anhalten eines Auftrags für eine Dateikorrektur ist nicht so tragisch wie in der Offsetwelt. Es kommt aber immer noch zu einer Verlangsamung des Druck-Prozesses. Die Druckvorstufe wird unterbrochen, um zum Auftrag zurückzukehren und Korrekturen vorzunehmen. Der Job muss wieder aufgenommen und die problematischen Dateien unter die Lupe genommen werden, um künftige Fehler zu vermeiden. Unabhängig vom Ausgabeprozess ist der Preflight von grundlegender Bedeutung.

 

Preflight-Werkzeuge

Preflight-Tools sind leicht zu finden, und die Investition in das richtige Tool liegt ganz im Ermessen jeden Unternehmens. Mitarbeiter und Management der Druckvorstufe sollten mehrere Lösungen gleichzeitig testen. Sie sollten jede Lösung über einen längeren Zeitraum täglich mit denselben Auftragsdateien verwenden. So lässt sich herausfinden, welche Software einfacher zu bedienen ist, bestimmte Funktionsanforderungen erfüllt und sich individuell anpassen lässt. Es ist auch sehr wichtig, eine Preflight-Lösung zu wählen, die automatisiert werden kann, und diese Lösung dann an dem Punkt in den Workflow zu integrieren, an dem die Aufträge von den Kunden empfangen werden.

 

Wo der Dateiempfang manuell erfolgt und es möglich ist, sollten Druckereien den Kundenservice in die Filterung nicht druckbarer Dateien mit einbeziehen. Dies könnte bedeuten, dass diese Mitarbeiter im Umgang mit bestehenden Tools geschult werden oder Tools benutzt werden, die für Mitarbeiter mit Kundenkontakt sinnvoll sind. Ein Beispiel dafür wäre BoardingPass

 

Häufige Fehler

Betrachtet man die Top-Fehler, die mit Enfocus PitStop Pro während des Preflights gefunden wurden, sind diese Probleme am häufigsten (1. Juni – 30. Juni 2021):

 

 

Die häufigsten Fehlerquellen sind:

  • Transparenz
  • Auflösung
  • PDF-Version
  • Ausgabeabsicht
  • Farbtyp
  • Objekt zu nah am Beschnitt
  • Bezeichnung von Schmuckfarben
  • Schrift-Einbettung
  • Anzahl der Separationen
  • Maximaler Farbauftrag

 

Laut einer GWG-Umfrage sind die häufigsten Probleme mit PDF-Dateien, die die Druckvorstufe von Kunden erhält, die folgenden. [Vollständiger Artikel ]

 

  • Die Auflösung der Bilder ist zu niedrig
  • Verwendung von falschen oder unerwünschten Farbräumen
  • Beschnitt fehlt
  • Schriften sind nicht in die PDF-Datei eingebettet
  • Es gibt Probleme mit der Transparenz
  • Die PDF-Datei enthält eine falsche Anzahl von Schmuckfarben
  • Es gibt ein Problem mit dem Überdrucken
  • Die Gesamtfarbdeckung ist zu hoch
  • Falsche ICC-Profile werden verwendet
  • Die Abmessungen der PDF-Datei stimmen nicht mit der angeforderten Größe überein
  • Es gibt Probleme mit abgeflachter Transparenz

 

Häufige Fehler können in der gesamten Branche oder je nach Erfahrung der einzelnen Druckereien identifiziert werden. Was auch immer die Dateiprobleme sind, die die Produktion verlangsamen, es ist am besten, sie direkt bei der Datenübernahme zu finden und zu beheben. Das bedeutet, den Preflight im Prozess ganz vorne anzusiedeln. Automatisierung, entsprechende Software-Tools und Schulungen können dabei helfen. Der Produktionsleiter muss abwägen, was am sinnvollsten für das Unternehmen ist.