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Bjorn Willems, Leiter Produktmanagement bei Enfocus, über Digitaldruck und Automatisierung im Großformatdruck

„In Hardware zu investieren, um sich dann zurückzulehnen und die Gewinne einzustreichen, war im graphischen Gewerbe lange ein ziemlich erfolgreiches Geschäftsmodell. Eine neue und schnellere Druckmaschine aufzustellen, bedeutete größeren Durchsatz pro Schicht. Dann hielt der Digitaldruck Einzug, gefolgt von einer finanziellen Krise, welche die Druckbranche entscheidend verändert hat.

Die Erhöhung der Margen und ein schnellerer Return on Investment wurde zum vorrangigen Ziel. Mit Hardware allein gelingt dies jedoch nicht. Software-Lösungen zur Automatisierung von Arbeitsprozessen gerieten in den Fokus. Sie konnten eine schnellere und fehlerfreie Produktion und einen erhöhten Durchsatz sowie gesteigerte Kapazitäten ermöglichen. Außerdem sorgten sie für geringere Ausfallzeiten und höheren Profit.

Die digitale Revolution erreicht den Großformatdruck

Wirtschaftlichkeit ist ausschlaggebend bei dieser Veränderung, weitestgehend motiviert durch das unerbittliche Streben nach kürzeren Produktionszeiten, schnelleren Turnarounds und Jobs, die eine gleichbleibende Druck- und Farbqualität für alle Aufträge erfordern. Seit kurzem sieht sich der Großformatdruck den gleichen Anforderungen konfrontiert und es wird klar, dass viele Aufträge ohne eine automatisierte Verarbeitung nicht mehr wirtschaftlich sind.

Kunden verlangen bei jedem Auftrag Konstanz und Genauigkeit – insbesondere, wenn es um die Farbe geht. Um aber eine profitable Produktion zu gewährleisten, dürfen Aufträge so wenig manuelle Eingriffe wie möglich erfordern. So können Abläufe optimal funktionieren.

Nehmen wir beispielsweise die Flaggenproduktion. Neben dem Druck der Flaggen müssen Ösenmarkierungen und Hohlsäume in den Daten berücksichtigt werden. Durch Implementieren eines einfachen Workflows wird die Ösenmarkierung automatisch platziert und der Hohlsaum berechnet, wobei bis zu zehn Minuten Zeit pro Job gespart werden. Allein diese Einsparungen können genügen, um die Investition in diese Automatisierungslösung zu rechtfertigen. Die Druckgeschwindigkeit spielt nicht immer die entscheidende Rolle, wenn es andere Prozesse gibt, die stärkere Auswirkungen auf die Produktionszeit haben.

Weg vom Wachstum, hin zur Rentabilität: der Wert der Automatisierung

Der Wert der Automatisierung ist tatsächlich für jeden signifikant. Auch kleinere Betriebe erweitern durch Online-Portale ihre Möglichkeiten und sie integrieren in hohem Maße Prepress- und Automatisierungslösungen in ihre Angebote. So können sie ihren Kunden einen sofortigen Return on Investment vorzeigen, und außerdem eine enge, dauerhafte Kundenbeziehung aufbauen, die das Wachstum unterstützt.

Die Integration verschiedener Systeme muss eine Schlüsselfunktion in jeder Prepress-, Workflow, und Automatisierungslösung einnehmen, so dass die Implementierung so reibungslos wie möglich über die Bühne gehen kann. Das können wir gar nicht genug betonen. Das Ziel einer jeden Lösung ist es, die Implementierung in das vorhandene System so einfach wie irgend möglich zu gestalten, damit der optimale Workflow so schnell wie möglich erreicht werden kann. Um ständig eine hochflexible Lösung anbieten zu können, arbeiten wir mit vielen Partnern zusammen und bemühen uns stets um eine Erweiterung unseres Netzwerkes.

In der Vergangenheit hatten sich Kunden auf Wachstum fokussiert, insbesondere darauf, mehr zu produzieren und somit auf Umsatzsteigerung. Heutzutage ist jede Firma, mit der ich zu tun habe, auf Profit aus. Die Leute wollen Lösungen mit einem schnelleren Return on Investment, der ihre Produktivität und Automatisierung steigert.

Auf der FESPA haben wir gezeigt, dass alle drei Enfocus-Lösungen Switch, PitStop und Enfocus Connect, Großformatdruckereien helfen können, von den Vorteilen zu profitieren, die unsere Kunden aus dem graphischen Industrie bereits erfahren haben. Einzeln betrachtet mögen die Nutzenzuwächse eher klein erscheinen, zusammen kann der Nutzen jedoch signifikant sein. Man frage nur den Flaggenhersteller. Er ist ein Enfocus Kunde.“

Bjorn Willems, Leiter Produktmanagement bei Enfocus